Was hat ein Arschengel denn mit mir zu tun?

24. Januar 2024

Robert Betz verwendet den Begriff "Arschengel" humorvoll und metaphorisch, um eine bestimmte Art von Menschen zu beschreiben, die uns in unserem Leben herausfordern und uns dazu bringen, uns selbst zu hinterfragen und zu wachsen.

Ein "Arschengel" ist keine göttliche oder spirituelle Figur im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Bezeichnung für Menschen, die uns durch ihr Handeln, ihre Worte oder ihre bloße Anwesenheit triggern.


Oft kommen Klienten in meine Praxis und beklagen sie über ihre Chefs, Partner:innen oder Kolleg:innen. Ein Beispiel einer Aussage von letzter Woche "Mein Chef nervt mich täglich mit seinen hohen Anforderungen und vermeintlich gut gemeinten Ratschlägen, als ob ich nicht in der Lage wäre, selbst zu denken".

Meine Frage darauf "Was glaubst du hat dieser Chef, der dich so nervt, mit dir zu tun? Könnte es sein, dass nur du dich so darüber ärgerst und deine Kolleg:innen seine Haltung als eher "fürsorglich" empfinden?".


Und hier kommt das Thema des Arschengels in Verbindung mit dem Schattenprinzip ins Spiel.


Das Schattenprinzip besagt, dass unerkannte und verdrängte Aspekte unserer Persönlichkeit, die wir ablehnen oder verbergen, im Unterbewusstsein wirken und sich in unserem Verhalten, unseren Beziehungen und unseren Entscheidungen manifestieren. Das heißt, wenn uns jemand richtig triggert, dann hat das selten mit unserem effektiven Gegenüber zu tun, sondern im Grunde mit unseren unerkannten und/oder verdrängten Seiten.


Das ist oft schwer zu akzeptieren oder zuzugeben, denn es ist leichter, sich über jemanden zu ärgern, als die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass diese Situation etwas mit uns zu tun haben könnte. Denn das würde bedeuten, dass wir nicht dem anderen die Schuld für sein Verhalten geben können, sondern uns mit unseren Schattenseiten auseinandersetzen müssen? Echt jetzt?


Und hier die Good news des Tages: Sie können wirksam werden. Eigentlich gibt es nur zwei Auswege aus dieser Chef-Situation.


1) Entweder Sie bleiben Opfer Ihres nervigen Chefs, ärgern sich jeden Tag über ihn und verschwenden viel Energie, um sich selbst bei Laune zu halten. Man könnte natürlich kündigen und sich einen neuen Job suchen. Aber dann wird man "komischerweise" immer wieder in die gleiche Situation kommen.


2) Die zweite Möglichkeit ist, dass Sie bereit sind, sich mit Ihren Schattenseiten, welche der Chef bei Ihnen ausgelöst hat, auseinanderzusetzen. Dadurch können Sie Ihre Haltung, Ihre Einstellung und schließlich auch Ihr Verhalten gegenüber dem Chef ändern. Und glauben Sie mir: Das ist die wirksamste aller Maßnahmen. Denn SIE haben es in der Hand und übernehmen die Verantwortung für Ihre Lebenssituation.


Der "Arschengel" dient dazu, uns den Spiegel vorzuhalten. Menschen, die uns durch ihr Handeln, ihre Worte oder ihre bloße Anwesenheit dazu bringen, uns mit unseren eigenen Schwächen, Ängsten und ungelösten Problemen auseinanderzusetzen, werden so zu Engeln in unserem Leben. Sie können uns spiegeln, was in uns selbst aus dem Gleichgewicht geraten ist oder was wir in uns selbst noch nicht angenommen haben. Die Funktion der Engel besteht also darin, uns die Möglichkeit zu geben, zu wachsen, indem sie uns zwingen, uns unseren inneren Konflikten zu stellen und neue Wege der Bewältigung und des Wachstums zu finden. Sie dienen als Katalysatoren für unsere persönliche Entwicklung und helfen uns letztlich, mehr Klarheit über uns selbst zu gewinnen und somit unser volles Potenzial zu entfalten.


Ist das nicht wunderschön? Je mehr Sie über sich selbst wissen, desto glücklicher werden Sie. Probieren Sie es aus, ich begleite Sie gerne in diesem Prozess.

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